Im Frühjahr und Sommer war die Euphorie über das Arbeiten im Home-Office groß. Unternehmen waren überrascht von der hohen Produktivität ihrer Mitarbeiter. Doch ausgerechnet jetzt bröckelt die Begeisterung. Mitarbeiter vermissen den Austausch mit ihren Kollegen zunehmend. Viele Unternehmen möchten ihre Mitarbeiter daher trotz steigender Infektionszahlen nicht wieder komplett in die eigenen vier Wände entlassen, sondern planen ein Hybridmodell.
Produktivität im Home-Office stagniert
So mancher Arbeitgeber bewertet das Home-Office nicht mehr so positiv wie noch vor ein paar Wochen. Einer aktuellen Umfrage unter 1097 Unternehmen des Ifo-Instituts zufolge stellt fast jedes dritte Unternehmen (27 Prozent) derzeit eine sinkende Produktivität fest, wenn Mitarbeiter ausschließlich von zuhause arbeiten. Dabei war die Begeisterung zu Beginn des Jahres auf allen Seiten noch so groß.
„Eine mögliche Erklärung für die nachlassende Produktivität: Mitarbeiter vermissen die Nähe zu Kollegen zunehmend. Man darf nicht vergessen, dass Unternehmen auch Orte der Begegnung sind“, so Sven Jäschke, Country Manager Nordic, Central &Eastern Europe bei GOJO Industries, dem Hersteller der Hygienelösungen von PURELL. „Der kurze Small-Talk im Flur, die Gespräche in der Kantine, in der Kaffeeküche oder auch der fachliche Austausch schaffen Motivation und steigern die Innovationskraft. Wir sehen nun, dass sich das direkte Miteinander nicht durch Videokonferenzen ersetzen lässt.“
Steigende Fallzahlen in ganz Europa – Mitarbeiter sollen weitgehend von zuhause arbeiten
Die Ermüdungserscheinungen im Home-Office kommen allerdings zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn aufgrund steigender Fallzahlen in ganz Europa und auf der ganzen Welt raten Regierungen Arbeitgebern dringend, ihre Mitarbeiter gerade jetzt verstärkt zuhause arbeiten zu lassen.
„Dieser Ratschlag erfolgt ausgerechnet in einer trüben und dunklen Jahreszeit, in der viele Mitarbeiter ohnehin mit einem Winterblues kämpfen und sich nach Nähe zu anderen sehnen. Und jetzt, da private Kontakte in manchen Ländern ganz untersagt oder mindestens stark eingeschränkt wurden, sind viele Arbeitnehmer froh, wenigstens ab und an im Büro ihre Kollegen zu sehen“, so Sven Jäschke, der sich als Führungsverantwortlicher selbst mit der richtigen Lösung für die eigenen Mitarbeiter auseinandersetzen musste. „Wir haben uns für ein Hybridmodell entschieden und unsere Belegschaft geteilt. Die eine Hälfte arbeitet abwechselnd im Büro und die andere von zuhause aus.“
Gutes Hygienekonzept sorgt für Sicherheit im Büro
Für die Sicherheit der Mitarbeiter, die ins Büro kommen, ist dank eines Hygienekonzepts gesorgt. Alle Arbeitnehmer halten großzügige Abstände ein und waschen und desinfizieren sich regelmäßig die Hände. Überdies hilft regelmäßiges Lüften, die Keimkonzentration in den Büros so gering wie möglich zu halten. Dort, wo Mindestabstände nicht immer eingehalten werden können, kommen schützende Masken zum Einsatz – im Lager zum Beispiel.
„Wir möchten durch das Aufrechterhalten einer gewissen Nähe unter strikter Einhaltung aller möglichen Sicherheitsvorkehrungen möglichen psychologischen Folgen vorbeugen“, sagt Sven Jäschke. Die Wissenschaft gibt Jäschke Recht. Wie sich wirtschaftliche Krisen speziell durch Pandemien auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung auswirken, wurde bislang zwar noch nicht erforscht. Wahrscheinlich ist jedoch, dass Depressionen, Angststörungen und auch Alkoholmissbrauch in solchen Zeiten stark zunehmen.
Psychische Folgeerscheinungen der Pandemie
Das legt jedenfalls eine Studie von Forbes und Krueger (2019) nahe, die nach der Finanzkrise 2008 erhoben wurde. Eine Zeit, in der Menschen ähnlich schwerwiegende existentielle Ängste durchleben mussten. Die Wissenschaftler wiesen nach, dass Personen, die stark unter der Krise gelitten hatten, in der Folge verstärkt Depressionen, Angst und Panikattacken entwickelten[1]. „Dem gilt es vorzubeugen“, betont Jäschke. „Ziel ist es, gesund durch die Krise zu kommen – körperlich als auch psychisch.“
Wichtig: Arbeitgeber, die sich ebenfalls für ein Hybridmodell entscheiden, sollten das nur unter Einhaltung aller gebotenen Sicherheitsvorkehrungen tun. Dafür haben wir spezielle Materialien entwickelt, die zum kostenlosen Download zur Verfügung stehen.
Bleiben Sie gesund!
[1] Forbes M. K., Krueger R. F. (2019). The Great Recession and mental health in the United States. Clinical Psychological Science. 7(5):900–913.