Präsentismus: Krank zur Arbeit – das kann teuer werden
12. April 2019
Präsentismus: Krank zur Arbeit – das kann teuer werden

Mitarbeiter, die wegen Krankheit ausfallen, sind teuer. Noch mehr Geld geht der deutschen Wirtschaft aber durch Arbeitnehmer verloren, die sich krank zur Arbeit schleppen. Für dieses Phänomen gibt es einen Namen: Präsentismus. Wie Arbeitgeber vorbeugen können. 

Gut oder schlecht? Die Zahl der Krankheitstage steigt

Laut Erhebungen des Instituts der deutschen Wirtschaft steigt die Zahl der Krankheitstage deutscher Arbeitnehmer seit dem Jahr 2006 kontinuierlich. Waren die Deutschen im Jahr 2006 noch 11,5 Tage krank, stieg dieser Wert innerhalb von elf Jahren auf 17,4 Kalendertage.  

Dass sich der Krankenstand lange auf niedrigem Niveau bewegt hat, heißt aber nicht, dass Mitarbeiter früher gesünder waren. Im Gegenteil. Die Vermutung liegt nahe, dass sie sich trotz Krankheit zur Arbeit geschleppt haben – oft aus Angst vor Arbeitsplatzverlust. Dieses Phänomen ging unter dem Namen „Präsentismus“ in die Fachliteratur ein. 

Was ist Präsentismus? Eine Definition.

Abwegig ist das nicht. Immerhin befand sich die Arbeitslosenquote im Jahr 2006 auf einem Rekordhoch von knapp zehn Prozent. In den Folgejahren sank sie kontinuierlich. Heute liegt sie bei drei Prozent. „Dass sich Krankenstände parallel dazu wieder etwas nach oben entwickelt haben, ist nicht als schlechtes Zeichen zu werten. Im Gegenteil lässt das darauf schließen, das sich Mitarbeiter wieder sicherer im Job fühlen und sich im Gegensatz zu früher im Krankheitsfall die Auszeit nehmen, die sie brauchen“, sagt Sven Jäschke, Country Manager Nordic, Central &Eastern Europe bei dem Hygienespezialisten GOJO Industries.  

Und das ist auch gut so. Denn Präsentismus schadet Unternehmen mehr als, dass er nützt: 

  • Kranke Mitarbeiter sind nicht leistungsfähig 
  • Sie verzögern Prozesse unter Umständen sogar
  • Sie stecken andere Mitarbeiter an, die dann ihrerseits ausfallen
  • Das erzeugt Verzögerungen und Ausfallkosten

Präsentismus adé! Arbeitnehmer können es sich wieder leisten, krank zu sein

Umso besser, dass Arbeitnehmer es sich zunehmend leisten, auch mal auszufallen. „Die gestiegene Selbstsicherheit im Beruf“, ist Jäschke überzeugt, „dürfte auch damit zusammenhängen, dass Arbeitgeber heute stärker signalisieren, dass sie ihre Mitarbeiter brauchen.“ 

Die Studie Recruiting Trends 2019 der Universität Bamberg gibt ihm Recht. Sie belegt: Das Thema Mitarbeiterbindung rückt auf der Agenda vieler Arbeitgeber immer weiter nach oben. Und Unternehmen werden besser, in dem, was sie tun. Gaben sich Organisationen in dieser Disziplin vor einem Jahr noch die Note 4 Plus, schätzen sie sich inzwischen mit einer 3 ein. Immerhin! Die der Studie kommt allerdings zu dem Schluss: „Es gibt noch viel Raum für Verbesserungen.“

Mitarbeiterbindung gewinnt an Bedeutung?

Doch was bindet Mitarbeiter am effektivsten? Ein Faktor ist eine gesunde Unternehmenskultur, sagen die Forscher aus Bamberg. In der Mitarbeiter zum Beispiel nur bei der Arbeit erscheinen müssen, wenn sie sich wirklich fit fühlen und kein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie ausfallen. Gleichzeitig sollte während der Arbeitszeit ein Wohlfühlklima dominieren, das darauf ausgerichtet ist, Stress zu reduzieren und die Gesundheit zu stärken, sodass Arbeitnehmer von vornherin seltener krank werden. 

Allerdings profitiert von einem solchen Klima nicht einmal die Hälfte der befragten Mitarbeiter. Für Sven Jäschke ist das unbegreiflich. Die moderne Arbeitswelt sei schnelllebiger, hektischer und stressbehafteter als früher, sagt er. „Umso wichtiger ist es zum Beispiel, bei der Gestaltung von Büros auf ein Design zu setzen, das den Mitarbeiterbedürfnissen Rechnung trägt. Dazu gehört eine ergonomische Ausstattung und neueste Technologie, damit die Arbeit optimal gelingt. Das beseitigt viele Stressoren.“

Ausgefeilte Einrichtungskonzepte für gestresste Mitarbeiter

Hierfür bieten Büromöbel-Hersteller inzwischen sehr ausgefeilte Einrichtungskonzepte an. Staples Nordic zum Beispiel. Mit ihm kooperiert Hygienespezialist GOJO. Gemeinsam will man das Thema „gesunde Unternehmenskultur“ im Büro auf ein noch höheres Level bringen. „Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, breiten sich Keime aus“, erläutert Sven Jäschke den Hintergrund.  

Vor allem in Meetingbereichen sei die Gefahr der Übertragung von Krankheiten hoch. Hersteller GOJO verfügt über 60 Jahre Erfahrung in Forschung und Entwicklung von Hygiene-Produkten. Kunden von Staples Nordic profitieren nun von diesem Know-how. Ihnen stellt der Hygienespezialist antibakterielle Tücher und Spendersysteme mit desinfizierenden Gels zur Verfügung, um neu eingerichtete Meetingräume von vornherein möglichst hygienisch zu halten und den Wohlfühlfaktor im Büro noch einmal zu verstärken. 

Mitarbeiter haben jederzeit die Möglichkeit, ihre Büroutensilien und ihre Hände und sauber zu halten. Die Produkte töten 99 Prozent der Krankheitserreger ab und reduzieren so die Übertragung von Krankheiten um bis zu 13 Prozent wie eine wissenschaftliche Studie im Auftrag von GOJO nachweisen konnte.

Fazit: Bei Arbeitgebern, die ihren Mitarbeitern ein solches Umfeld bieten, dürfte das Phänomen Präsentismus kein Thema mehr sein – weil ihre Arbeitnehmer gar nicht erst krank werden.