Die Eventbranche bereitet sich langsam aber sicher auf ein Comeback vor. Erste Testkonzerte unter wissenschaftlicher Begleitung legen nahe: Groß-Events sind unter größtmöglichen Hygienevorkehrungen vielleicht bald wieder möglich.
Rückkehr zur Normalität? Eher Normalität light!
5000 Fans, die begeistert die Arme zur Musik der Indie-Popband "Love of Lesbians" hochreißen, sich im Takt der Musik bewegen und ausgelassen mitsingen. Dieses Bild bot sich kürzlich in einer spanischen Mehrzweckhalle, die eigentlich die für das Vierfache der Konzertbesucher ausgelegt ist. Unter den gegebenen Bedingungen konnten die Besucher aber gut Abstand halten und den Gig genießen.
Auch in Paris, London und Luxemburg tanzten begeistere Konzertbesucher jüngst zu den Klängen ihrer Lieblingsbands. Sie taten das nicht ausschließlich zum Vergnügen, sondern sozusagen im Dienste der Wissenschaft. Die Veranstalter wollten jeweils bei Testkonzerten herausfinden: Können Große-Events unter Einhaltung strenger Sicherheits- und Hygienekonzepte wieder stattfinden?
Sicherheitskonzepte zum Schutz der Besucher
Dazu mussten alle Besucher vorher einen Corona-Antigen-Test machen und ein negatives Ergebnis vorlegen. Außerdem mussten sie Masken tragen. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme wurden teilweise besonders leistungsfähige Lüftungsanlagen installiert.
Außerdem wurde strikt darauf geachtet, dass sich in kritischen Bereichen wie den Toiletten nicht zu viele Menschen aufhielten und es überdies genügend Möglichkeiten zu Handdesinfektion gab. Nicht nur in Waschräumen, sondern auch in den Ein- und Ausgangsbereichen und in den Hallen selbst.
Wissenschaftler sind optimistisch
Die Wissenschaftler, die die Konzerte begleitet haben, haben jetzt ihre Ergebnisse veröffentlicht. Und diese geben Grund zur Hoffnung. "Höchstwahrscheinlich hat sich beim Konzert in Barcelona niemand angesteckt, auch wenn zwei Wochen danach sechs Konzertbesucher positiv getestet worden sind", bilanziert Boris Revello Llibre von der Universitätsklinik Germans Trias i Pujol. Vier hätten sich nachweislich woanders angesteckt, bei zwei Besuchern können es die Forscher nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen, dass sie sich beim Konzert angesteckt haben. Sie halten es aber wegen der Maskenpflicht für extrem unwahrscheinlich.
Auf keinen Fall sei das Ganze ein "Superspreading Event" gewesen, bilanzieren Llibre und seine Kollegen. Ähnlich hoffnungsvolle Ergebnisse liegen inzwischen auch von den anderen Events vor. „Die vorliegenden Daten geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus", sagt Sven Jäschke, Country Manager Nordic, Central & Eastern Europe bei GOJO Industries. „Wir drücken die Daumen, dass die Eventbranche unter neuen und extrem hygienischen Bedingungen bald ihr Comeback proben kann und freuen uns über diesen Lichtblick.“
Bleiben Sie gesund!