Hygiene goes digital: Was leistet eine Tracing-App in der Pandemie?

Tracing-App
12. Mai 2020
Hygiene goes digital: Was leistet eine Tracing-App in der Pandemie?

Handhygiene gilt laut des Robert-Koch-Instituts als Maßnahme Nummer eins, wenn es um die Eindämmung der Pandemie geht. Zusätzliche Unterstützung kommt jetzt aus dem Bereich der Digitalisierung in Form verschiedener Apps. Wie diese funktionieren und was sich Wissenschaftler von ihr versprechen.

Was sind Tracing-Apps und wie funktionieren sie?

In verschiedenen europäischen Ländern arbeiten Software-Entwickler derzeit unter Hochdruck an einer so genannten Tracing-App zur weiteren Eindämmung der Corona-Pandemie. In manchen Regionen sind sogar bereits welche im Einsatz.

Die Apps ermöglichen grundsätzlich die Rückverfolgung von Infektionsketten, indem sie das Bewegungsmuster iher Nutzer analysieren und Alarm schlagen, wenn sich diese in der Nähe einer Person aufgehalten haben, die das Corona-Virus in sich trägt. Der User kann sich dann frühzeitig testen lassen und sich in Quarantäne begeben, ohne andere anzustecken.

Wo gibt es Tracing-Apps und wo noch nicht?

In diesen Ländern gibt es bereits Tracing-Apps:

  • Österreich
  • Norwegen
  • Island

In diesen Ländern sind Tracing-Apps in Vorbereitung:

  • Deutschland
  • Großbritannien
  • Frankreich
  • Italien

Alternative zur Tracing-App: Die Daten-Spende-App

Abgesehen von einer Tracing-App gibt es noch weitere digitale Helfer, die für ein Plus an Sicherheit sorgen. So genannte Daten-Spende-Apps. Nutzer geben in der App ihr Alter, ihr Geschlecht, ihr Gewicht, ihr Größe und ihren Wohnort an. Auch nach dem allgemeinen Gesundheitszustand erkundigt sich das Tool:

  • Hat der Nutzer Vorerkrankungen?
  • Muss er deswegen Medikamente einnehmen?

Und noch etwas will das kleine Stück Technik wissen: Arbeitet der Anwender im medizinischen Bereich? Und was tut er dort genau?

Engmaschige Überwachung per App

Ist das Tool eingerichtet, erfolgt eine engmaschige Überwachung. Die App fragt täglich nach, wie sich der User fühlt und ob er bestimmte Symptome an sich oder eine allgemeine Veränderung des Gesundheitszustands feststellt. Die Technik hakt auch nach, wo sich der Nutzer gerade befindet.

Im nächsten Schritt rechnet das Tool aus, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Nutzer an einer Corona-Infektion leidet. Anhand der gemeldeten Symptome lässt sich das Ausbruchsgeschehen in bestimmten Regionen prognostizieren. Nach England soll die App schon bald auch in den USA verfügbar sein. In Großbritannien konnten damit bereits erstaunliche Erfolge gefeiert werden. Immerhin verhinderte die App dort bereits zwei großflächige Ausbruchgeschehen, wie die Süddeutsche Zeitung vermeldet.

Corona-Datenspende-App des Robert Koch-Instituts

Auch für deutsche User gibt es eine Daten-Spende-App. Sie funktioniert aber nach einem anderen Prinzip. Bei der Anfang April veröffentlichten Corona-Datenspende-App des Robert Koch-Instituts (RKI) haben sich bereits mehr als 500.000 Menschen registriert.

Das RKI erläutert die Funktion des Tools wie folgt: "Die App, deren Nutzung freiwillig ist, soll ergänzende Informationen dazu liefern, wo und wie schnell sich das Coronavirus in Deutschland ausbreitet. Die von den Nutzern zur Verfügung gestellten Daten, beispielsweise Ruhepuls, Schlaf und Aktivitätsniveau, können helfen, Infektionsschwerpunkte besser zu erkennen."

Neuartige Algorithmen erkennen in diesen Daten verschiedene Symptome, die auf eine Coronavirus-Infektion hinweisen. Auf Basis wissenschaftlicher Methoden werden die Ergebnisse dann geografisch aufbereitet. Sie können den Wissenschaftlern des Robert Koch-Instituts zusätzliche Informationen zur Verbreitung des Coronavirus liefern.

Je größer die Beteiligung desto besser

Professor Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, unterstützt die App ausdrücklich: „Digitale Anwendungen können die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 sinnvoll ergänzen. Wir wünschen uns, dass sich viele Menschen beteiligen. Denn je mehr Menschen ihre Daten für eine Auswertung zur Verfügung stellen, desto genauer werden unsere Erkenntnisse zur Verbreitung des Coronavirus.”

So wichtig und vielversprechend die Apps auch sind – das RKI mahnt ausdrücklich, dass die Technik nur eine Ergänzung der klassischen Hygienemaßnahmen sein kann, diese aber nicht ersetzt.

Weiterhin gilt also:

  1. Körperkontakt minimieren: Auf Händeschütteln und Umarmungen verzichten.
  2. Abstand halten: Da Infektionen symptomfrei ablaufen können, können auch Menschen erkrankt sein, die sich gesund fühlen. Daher ist es wichtig, voneinander Abstand zu halten – mindestens 1,5 Meter.
  3. Vorsicht beim Anfassen von Oberflächen: Viren, die an Oberflächen haften, können noch eine geraume Zeit ansteckend sein. Fahrstuhltasten können mit einem Stift betätigt werden und Türklinken mit dem Ellenbogen heruntergedrückt werden. Nach dem Kontakt mit Oberflächen in öffentlichen Räumen sollten die Hände schnellstmöglich gewaschen werden.
  4. Beim Husten und Niesen nicht die Hände schützend vor das Gesicht halten, sondern die Armbeuge. Benutzte Papiertaschentücher sollten sofort entsorgt werden.
  5. Hände waschen: Regelmäßiges Händewaschen hilft, Keime zuverlässig abzutöten, in besonders kontaminierten öffentlichen Räumen empfiehlt sich eine zusätzliche Handdesinfektion.

Bleiben Sie gesund!


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